Türkischer Generalkonsul Dr. Hakan Akbulut zu Gast bei der Europa-Union
Lünen. Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und den Medien waren am Mittwoch der Einladung der Europa-Union zu einem Symposium im Hansesaal gefolgt. Das Thema der Veranstaltung lautete: Türkei - Integration - Europa".
Das Interesse war groß, etwa 250 Gäste und zahlreiche Medienvertreter waren der Einladung gefolgt. Zwei Dometscherinnen übersetzten die Redner simultan, über Kopfhörer konnte man die Übersetzung verfolgen, sogar ein Fernsehteam war mit zwei Kameras vertreten.
Die Vorsitzende des Stadtverbandes Lünen der Europa-Union, Elisabeth Schnarrenberger-Oesterle, begrüßte die Gäste und stellte den Festredner, Dr. Hakan Ukbulut vor, der seit 2007 zum Generalkonsul der Tükei in Essen berufen ist.
An die Tür geklopft
Wolfram Kuschke sprach als Landtagsabgeordneter und Vorsitzender des Landesvorstandes der Europa-Union. Er machte deutlich, wie lange die Türkei schon an die Tür der Europäer klopfe. Die Diskussion um den Beitritt zur EU müsse aber befriset und begrenzt werden, schießlich sei die Türkei schon seit 1952 Mitglied der NATO. Dr. Hakan Akbulut leitete seinen Vortrag kurz ein, um dann einen zehnminügen Film einzuspielen über die positiven Aspekte einer türkischen Mitgliedschaft in der EU: Über 70 Millionen Bürger, davon die Hälfte unter 29 Jahren, zweitgrößter europäischer Hersteller von Nutzfahrzeugen und Glas. Boomende Energiewirtschaft und Tourismus.
Die Prognose ein Werbespot der Superlative: Nach einer Prognose von Goldman Sachs soll demnach die türkische Wirtschaft 2050 zur drittgrößten Wirtschaft Europas wachsen. Dr. Hakan Akbulut relativierte die Aussagen des Films, er wolle nicht, dass die Türkei mit Kopftuch und Moschee assoziiert werde, sondern mit einer modernen Gesellschaft mit einer florierenden Wirtschaft.
Selbstkritisch nannte er die Zeit der Teilung Zyperns und den damit verbundenen Stillstand von Beitrittsverhandlungen als verlorene Jahre.
In einer anschließenden Diskussion beantworteten Elisabeth Schnarrenberger-Oesterle und Dr. Hakan Akbulut Fragen aus dem Publikum.